Gedanken über Erdogan

Ich habe „Ich bin Inländer“ vom Özdemir gelesen. Das ist mal ein Buch… Ich dachte, ich kann mal etwas über den Erdogan sagen. Offen gesagt sieht das alles für mich schon wie das Ende der ganzen Erdogan-Zeit aus. Erdogan hat ursprünglich ja viel Gutes im Land bewirkt, ich denke, er hat auch die Todesstrafe abgeschafft und das Land wirtschaftlich voran gebracht, gleichzeitig die Annäherung an die EU betrieben. Er war recht demokratisch, auch wenn er nie unumstritten war. Es ist eine merkwürdige Tatsache, dass die Türken so gelassen auf die Entdemokratisierung des Landes blicken. Das ist jedenfalls das, was nach außen dringt und wohl auch nach außen dringen soll. Widerstand gibt es sicher und in Europa stoßen die Türken auf guten Boden, um über diese Fragen nachzudenken. Was, wenn es der Beginn von etwas ganz Neuem ist? Was, wenn es einfach das Ende der Erdogan-Zeit ist? Für mich ist es wie immer, die Leute beurteilen die sichtbare Oberfläche von Politik, anstatt ein wenig mehr hinter die Fassade zu blicken. Die Türkei hat auch ein ganzes Jahrhundert der Demokratisierung durchgemacht. Wie andere Länder aus Europa und aus dem Orient haben sie eine tiefe Geschichte und waren schon immer ein eigenwilliges und ungewöhnliches Land. Die ganze Idee, ein orientalisches Land zu sein, das stabil ist, für Europäer zugänglich ist, womöglich in die EU eintritt, wirtschaftlich stark und dynamisch ist und auch viele Touristen einlädt, Auslands-Investitionen bindet usw., das war schon eine ungewöhnliche Idee. Als letztes kann man sagen, dass Deutschland eben mit der Türkei verbunden ist, hier leben ein paar Millionen Türken. Özdemir beziffert, dass 7 Millionen Ausländer in Deutschland leben, manche mit doppelter, manche mit einfacher Staatsbürgerschaft usw. Aber das sind natürlich nicht nur Türken. Man kann nur das Beste hoffen und wünscht sich sehr, dass die Türkei voran kommt. Vielleicht ist es ja auch eine gute Zeit und das hier ist nur ein Übergang, wenn auch ein ruppiger.

(Bild-Hinweis)

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