Apple – Der Stand der Dinge

Wie immer lässt meine Betreffs-Zeile nichts zu wünschen übrig. Ich dachte, ich schreibe mal über den Stand der Dinge bei Apple. Warum kann ich das überhaupt beurteilen? Die Apple-Sachen sind nach wie vor ein Hobby, auch wenn sich natürlich alles verändert hat, auch die Art und Weise der Beschäftigung. Durch das WI-Studium habe ich irgendwann einen anderen Blick auf das Unternehmen entwickelt und mal mehr ökonomische Sichtweisen eingenommen. Früher, ganz früher, war ich einfach Fan und Interessierter und habe mich in der Freizeit viel damit beschäftigt. Ich verfolge das Geschehen immer noch und, wie bei allen Dingen, bei denen einfach so viel Zeit vergangen ist, gibt es einige Linien, die sich immer wieder aufnehmen und verfolgen lassen. Ich dachte, dieses Mal schreibe ich darüber, worum es zur Zeit geht und was ansteht. Letzten Endes kommen einige neue Themen auf, es gibt viele „Gerüchte“, viele offene Fragen, und mehr und mehr ist ersichtlich, wie groß, reich und einflussreich das Unternehmen geworden ist.

Das Ganze – was den Einfluss angeht – beginnt schon dabei, wie viele Garantien Apple jetzt einlösen muss, das ist natürlich ein riesiger Support-Aufwand, den es so früher gar nicht gegeben hat. Im Übrigen steht Apple aber immer wieder im Mittelpunkt der Debatten, Donald Trump greift Apple offen an und fragt „was glauben sie eigentlich, wer sie sind“, es gibt einen Streit FBI-vs.-Apple und wenn Apple heute Special Events abhält, oder offene Briefe an die Kunden schreibt, geistert es gleich durch die Nachrichten und kommt teilweise auch im Fernsehen. Das war früher alles anders… Als ich mit 15 mit Apple-Sachen zu tun hatte, war es eine kleine Nische und niemand wusste so richtig, was es damit auf sich hatte. Es hat einfach Spaß gemacht, denen zuzusehen, weil die Qualität der Produkte und des Designs und der Technik eigentlich recht hoch war und weil da ein Unternehmen tatsächlich gegen den Status Quo rebellierte und einfach Erfindungen machte; Erfindungen, die die Zukunft prägen sollten, aber das kam erst mit der Zeit. Früher gab es auch schon Keynotes. Generell hat Apple es sich auf die Fahne geschrieben, Vieles von der Firmenphilosophie und der -identität beizubehalten – anstatt sich zu ändern, wurden einfach die Mengen erweitert, ein neuer Support eingerichtet, Retail Stores (mit vielen Zwecken) erschaffen usw., vieles im Unternehmen sollte sich nicht ändern und wurde so belassen, wie es ist. Das geschah einfach in dem Glauben, das vieles schon immer gut und richtig war, auch wenn das Unternehmen klein und die Aussichten nicht immer rosig waren.

Seither ist eine Menge Wasser den Main heruntergeflossen… Seither hat Apple die Welt erobert, sie sind ausgezogen und haben wenig ein Stück weit die Welt verändert, ihren Abdruck in der Wirklichkeit und der Geschichte hinterlassen. So sieht Apple sich jedenfalls, als Firma der Tüftler und Erfinder. Apple ist aber auch reich geworden. Das ist natürlich so eine Sache, jedenfalls gab es immer das Ziel, eine stabile Firma aufzubauen, die einfach Geld verdient, mit Erfolg müsste man auch Geld verdienen und die Rechnungen bezahlen können, so das ewige Credo. Das ging dann irgendwann auch. Dem steht allerdings die Tatsache gegenüber, dass die nächste Wirtschaftskrise bestimmt kommt, dann wird ein Teil des Reichtums als Sicherheit gesehen und wohl einfach verschwinden, wie bei anderen Konzernen. Das Geld gibt der Firma erstmal Sicherheit und Stabilität und verleiht allem Handeln eine gewisse Nachhaltigkeit.

Das sind heute einige der Apple-Fragen – über Stabilität und unternehmerisches Handeln, über die Geschichte und über die Frage, was am Ende als Erbe übrig bleibt, als großes Andenken. Und natürlich fragt man sich oft genug, was die alltägliche Praxis und Wirklichkeit ist. Letztlich müssen dauernd neue Produkte vorgestellt werden, weil Apple sonst nicht mit anderen Unternehmen mitkommt, Technik verändert sich dauernd, einmal im Jahr etwas neues vorzustellen, macht da schon Sinn und ist das „Mindeste, was man tun kann“, um immer aktuell zu bleiben und andererseits die Leute nicht mit Neuheiten zu überrennen. Eine Weile lang ist das, was ich habe, immer aktuell und das neueste, was es zur Zeit gibt.

Andere Apple-Fragen sind eben auch interessant. Bei anderen Fragen geht es u.a. darum, was die Zukunft bringt. Ist da noch eine große Revolution offen? Kommt ein Auto oder ein Fernseher und lässt sich so etwas erfinden? Ich kann mal einige Gedanken dazu äußern, warum beide Ideen sehr spannend wären und gut zu Apple passen würden.

Auf einem Auto würde man einfach Mac OS X installieren. Das muss man sich mal vorstellen. Ein neues Elektro-Auto kommt schließlich mit einer Menge Elektronik und niemand weiß so richtig, was ein Elektro-Auto ist. So ein Auto könnte man mit hunderten kleiner Sensoren versehen und dann Mac OS X installieren, ein modernes, dann eben für das Auto angepasstes Betriebssystem, mit einem vollwertigen Computer, der alle Daten verarbeitet, einsortiert und aufbereitet. Das Auto könnte das sicherste der Welt sein. Autos wie der i3 von BMW sind schließlich auch Neuerfindungen, richtig neu konzipierte Autos, mit neuen Gedanken und Einfällen, auch wenn, leider Gottes, auch mit dem Preis gespielt wird, da gibt es bisher wenig Innovationen. Ein neues Auto könnte ein Schlüssel für die Zukunft sein. Was Autos an „moderner Technik“, digitaler Computer-Technik, fehlt, könnte Apple gut mitbringen und damit ganz unglaubliche neue Autos entwerfen.

Ähnliches gilt für den Fernseher. Apple könnte neue TVs bauen. Man müsste eben iOS installieren, oder eine Variante davon, und einen echten Computer in den TV einbauen, wie im Apple TV bereits vorhanden. Das Ganze ist so reizvoll, weil sich noch einmal grundsätzlich diskutieren ließe, wozu ein Fernseher eigentlich da ist – letztlich bietet er ja eigentlich auch ein Retrospektiv-Kino. Im Grunde kann man Fernseher inhaltlich nach drei Aspekten aufschlüsseln: Erstens bietet das Fernsehen TV-Shows, also Shows wie „Wetten dass…“, die man gerne live sieht, während die Nachbarn auch zuschauen und man sich am nächsten Tag darüber unterhalten kann. Dann bietet das Fernsehen Serien und Fernseh-Filme, vor allem sind das relativ neue Inhalte, die dann auch zeitgemäß aussehen, heute beispielsweise Smartphones und Tablets enthalten, Wiederholungen von früher gibt es nur selten. Im Übrigen tut das Fernsehen etwas ganz besonderes und zeigt Kinofilme, aber auch alte Filme – aus dem ganzen 20. Jahrhundert. Das Fernsehen ist wie ein Retrospektiv-Kino, fast ein besseres Filmmuseum, denn es laufen alte Filme von Chaplin oder Eisenstein, von Godard und Truffaut, die ersten Filme von Scorsesee oder alte Filme von Rainer Werner Fassbinder, von Werner Herzog usw. Das spannende ist, dass noch nie jemand eine moderne Software entworfen hat, mit einer tollen Fernsehzeitschrift und den aufregenden neuen Funktionen, die das Fernsehen heute eigentlich bietet. Es stimmt, dass angeblich eine Art vierte Kategorie dazu kommt, die es abgewandelt schon immer gegeben hat, nämlich die On-Demand-Inhalte, wie früher in einer Videothek, heute auch mit Serien.

Aber die Leute sehen gerne fern. Das ist etwas, was man als normaler Mensch, wenn man darüber nachdenkt, gut nachvollziehen kann. Eigentlich sieht man einfach gerne fern, man mag es, dass Inhalte so aufbereitet sind – Fernsehen bedeutet letztlich, dass auf jeden Tag, auf die Uhrzeit, den Wochentag, die Jahreszeit, den Monat, den Feiertag, den Abend, das besondere Weltereignis eingegangen wird. Es werden besondere Filme herausgesucht, zum besonderen Anlass, es gibt Themen-Tage und beim Tod großer Künstler gibt es noch einmal deren Filme oder Filme über sie in der Retrospektive, das alles kann das Fernsehen. Eine moderne Software könnte dabei viel mehr begleiten, man könnte zwischen Sendern blättern, könnte den On-Demand-Teil irgendwie eleganter integrieren und man könnte eine richtige digitale Fernsehzeitschrift einrichten. Mit der App „On Air“ habe ich schon eine Zeitschrift auf dem iPad, die ihre Vorteile hat: Informationen zu den Schauspielern, Film-Trailer, Alarme usw. So etwas ist sicher ausbaufähig.

So träumt man eine Weile vor sich her und erzählt ein wenig die Geschichte unserer Zeit. Apple hat viele Möglichkeiten, zu expandieren und sich umzutun und auch noch einmal etwas neues zu versuchen. Steve Jobs ist verschwunden und damit verließ eine charismatische und aufregende und supermoderne Persönlichkeit die Szenerien unserer Zeit. Er hinterlässt einen ungewöhnlichen Eindruck auf der Erde  -irgendwo in Kalifornien gibt es ein Unternehmen, das nur gute Menschen einstellt, nur Persönlichkeiten, nur die besten, das offen für Ideen ist, Kreativität glorifiziert und das von sich behaupten kann, tatsächlich eigene Patente zu halten, Erfindungen gemacht zu haben und am Leben anderer Menschen in besonderer Weise teil zu nehmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.