Nachdenken über Ska Keller

Ska Keller fasziniert mich schon immer noch. Was ist jetzt genau passiert? Als man letztes Jahr vor’m Fernseher gesessen hat, hatte man den Eindruck, einer relativ jungen Frau zuzusehen, die nicht unendlich viel gesagt hat – aber einen außerordentlich politischen und angenehmen Eindruck gemacht hat. Für die wohl mehreren Millionen Zuschauer wurde Ska Keller wohl zu einer jungen Vorzeigepolitikerin, die es irgendwie geschafft hatte, in die Politik zu kommen, obwohl sie noch ein paar Jahre vorher völlig unbekannt war – mit oder ohne Sprachenfaible.

Wo führt das alles hin? Mein SPD-Austritt steht an, denke ich manchmal. Aber es ist so eine Sache. Die Ska ist wohl bald mal hier in der Nähe, wer weiß, ob man da nicht hingeht. Ist das alles so?

Die Monate vergingen, nicht ohne nachdenken über Betrug und Missbrauch, über die vielen Fragen nach den Ideen und Gedanken, die sich (mehr oder weniger) junge Leute machen, die in die Politik gehen wollen. Was heißt das denn heute? Und was heißt es bei den Grünen?

Mein Beitritt ist vielleicht mehr meiner Erziehung geschuldet, Nachdenken über Trittin oder Roth gehörten schon zum Mittagessensgespräch, das viele Überlegen über die ungewöhnlichen Wege, die anderen Möglichkeiten, das Nachdenken über die Gesellschaft im Ganzen, das Verhältnis zur Natur, das Grübeln im Umgang mit Technik, meine Eltern waren nicht immer Grünen-Stamm-Wähler, aber schon oft dabei, solche Ideen in’s Gespräch zu bringen.

Und die da? Irgendwie finde ich immer, dass man fast etwas Besonderes erlebt hat. Nicht in Deutschland zu sein, ist immer so eine Sache, aber sie lässt sich immer mal blicken. Die roten Klamotten taugen nichts, aber sie denkt immer nach, bevor sie redet.
Ich kenne mich bei den Grünen noch nicht so aus, merkt man ganz gut, die ganzen Ideen kommen noch aus dem Wollen einer richtigen SPD-Zukunft, aber auf der anderen Seite war da dieses tolle Gefühl, als hätte man das gefunden, wonach man sucht, ein paar Wochen – oder wenige Monate – nach dem Beitritt.

So vergeht die Zeit… Nach 12 Jahren Angela Merkel weiß niemand so recht, was man noch sagen soll. Ob die außer Puste ist, sei mal dahin gestellt, aber ob man am Ende mit den Grünen koaliert, mal sehen. In Darmstadt regiert nach wie vor ein grüner Bürgermeister, auch wenn ich nicht immer weiß, was das zu bedeuten hat. Der Eingang zu der Stadt ist nach wie vor nicht so schön, er könnte etwas grüner sein. Ansonsten ist es wohl nach wie vor die besondere Stadt, in der so viele Menschen gerne leben…