Möglicher Relaunch steht an

Liebe Leute,

ich habe etwas Feedback erhalten und bin dabei, stolzer Besitzer eines iPhone zu werden, eines kleinen, nicht ganz neuen, na ja, immerhin. Jedenfalls denke ich daher über einen kleinen Relaunch dieses Blogs nach. Es steht irgendwie an, das Blog müsste Foto-basierter werden… Ich sammle noch Ideen. Wer gute Blogs kennt, kann mir die Adressen schicken, dann schaue ich sie mir an. Wer Ideen für mich hat, soll sich bitte bei mir melden. Ein paar Ideen habe ich schon.

Was ich mir bisher überlegt habe: Bisher habe ich die Beiträge mit Videos unterstützt, die mehr oder weniger zu den Blog-Einträgen gepasst haben. Ich wollte in Zukunft Fotos einstellen, weil ich das iPhone wieder mehr zum Fotografieren nutzen wollte. Ich habe darüber nachgedacht, wieder ein bisschen so wie früher zu fotografieren. Durch die Smartphones gibt es eben neue Kameras, nicht nur in ihnen drin, sondern auch sonst neue Digitalkameras, da hat sich eine Menge geändert – die haben jetzt WLAN und Selfie-Funktionen, es gibt sogar Kameras mit Android, da ist eine Menge in Bewegung. Die DSLR hat vielleicht doch ausgedient. Mitten in der Zeit hatte ich im Grunde keine Kamera mehr, weil ich meine DSLR ja losgeworden war, und so schnell habe ich keinen neuen Anschluss gefunden. Das Blog sollte daher fotobegleitet sein, anstatt videobegleitet, also braucht es auch ein neues Theme.
Ich weiß auch nicht, ob diese Kategorien „Allgemein“ und „Politik“ so nötig sind, man könnte Beides zusammen legen und das Blog nur noch mit einer Kategorie laufen lassen. Letztlich schreibe ich ja einfach über meinen Tag und meine Gedanken, so wie es in einem Blog sein sollte. Hat jemand Vorschläge für ein gutes WordPress-Theme?

So weit so gut, mal sehen, wie es wird.

Viele Grüße,
Ingmar

Nachtrag zur US-Wahl

Die ganze Welt redet über die US-Wahl und über das „überraschende“ Ergebnis. Meiner Schwester ging es aber wie mir: Wir hatten ein mulmiges Gefühl vor der Wahl, das einfach nicht loslassen wollte. Ich finde also, ich kann noch einige Gedanken dazu äußern, zu den verschiedenen Fragen, um die es dabei geht. Das Wichtigste ist gar nicht so sehr die Frage, wie es jetzt weiter geht, sondern schon die Frage, was aus den letzten acht Jahren wird, oft man diese Politik zurück nehmen kann, ob man sie nicht fortführen muss. Das interessiert mich viel mehr als die Frage, ob ein Krawallmacher das Weiße Haus besetzt hat.

Das sind also so die Anschuldigungen, Steinmeier nannte Trump unvorsichtig einen „Hassprediger“ und kommentierte so den Wahlkampf im eigentlich ja ganz fremden Land. Erstmal ist für mich Trump einfach kein starker Kandidat. Er hat viel „versprochen“, viel behauptet – zwischenzeitlich verschwinden ja sogar Forderungen von seiner Website, die bis zum Wahlabend darauf gestanden haben. Er hat viel herumgeschrien und viele Leute beleidigt, jedenfalls fiel er aus den üblichen Kandidaten deutlich heraus. Damit hat er die Vorwahlen, dann die Wahl gewonnen. Ein festes politisches Programm hat er nicht vorgelegt. Ein Politiker ist er eigentlich auch nicht. Reagan war immerhin 10 Jahre Gouverneur von Kalifornien, bevor er Präsident wurde und war tief im politischen System verwurzelt. Vor einem schwachen Kandidaten muss eigentlich niemand Angst haben. Viele der Ideen, die er hat, sind nicht legal und nicht realisierbar. Warum sollen die Mexikaner für so eine Mauer zahlen? Der Knackpunkt an den Immigrations-Fragen ist eigentlich auch keine Mauer, sondern die Frage, ob die illegalen Immigranten im Land wirklich ausgewiesen werden können. Sie sind ja nun schon alle da. Wie leicht es ist, zu immigrieren, steht auf einem ganz anderen Blatt. Trump steht jetzt in der Verantwortung, hart zu arbeiten und zu reagieren – aber woher soll er das schaffen? Die republikanische Partei unterstützt ihn nur bedingt, der Rückhalt in der Bevölkerung ist marginal, er hat mit einem hauchdünnen Vorsprung gewonnen, so viel ist sicher.

Das sind also einige Gedanken auf die Schnelle, einige Themen, es ist eine seltsame Zeit sagen die Leute. Der Populismus hält in unseren Demokratien Einzug… Eigentlich ist das eben schon auch die Regierung der Schwächlinge. Was soll es denn? Ist das nicht alles eine Reaktion auf den Völkermord in Syrien? Mittlerweile muss man den ja so nennen. Also, dieser Populismus stört maßlos und alle werden zu Hau-Ruck-Menschen dadurch. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, alle Populisten in die selbe Ecke zu stellen – Trump wird wirklich Präsident, die AfD ist nur ein Phänomen, Le Pen ist hoffentlich chancenlos als Präsidentin und der Brexit lässt sich durchaus abfedern und irgendwann wieder rückgängig machen. Das ist das erste, was ich einfach mal dazu sagen sollte. Auch, wenn es den Leuten nicht passt, eigentlich muss man das Land für Land anschauen. Hat es alles die gleiche Ursache? Leben wir wirklich in einer Zeit großer Politikverdrossenheit? Ich glaube, man muss warten, bis das alles wieder abebbt und dann nochmal aus Distanz darüber diskutieren. Grundsätzlich kam das alles sehr plötzlich und so schnell können diese Leute auch wieder verschwunden sein. Vielleicht waren ja die Piraten die ersten Populisten? Und – gibt’s nicht mehr…

Was das Erbe Obamas angeht… Das interessiert mich eben wirklich. Grundsätzlich können die USA gerne 4 Jahre lang still stehen, denn bisher gibt es kein großes Programm, das verfolgt werden soll. Der Schuldenberg soll „halbiert“ werden, aber es soll auch „niedrigere Steuern“ geben, so ein Unsinn… Reagan hat ja wirklich ein wenig die Wirtschaft ankurbeln wollen und große Programme dazu aufgelegt, aber das hier… Ich weiß nicht, ob man die Gesundheitsreform wirklich zurücknehmen kann. Ich glaube, der Schaden an den USA läge bei etwa 500 Milliarden Dollar. So viel müsste man heute aufbringen, das zurück zu nehmen – und stünde am Ende mit leeren Händen da, nämlich mit der Situation vor der Reform und die 20 Millionen Leute wären ja trotzdem versichert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich klappt. Der Wirtschaft geht es im Übrigen gut, die Arbeitslosigkeit ist unter 5%. Es gab die Aussage, die wurde nach Trumps Anschuldigungen mal hervor gekramt, dass die Arbeitslosigkeit für manche Schichten eben auch gestiegen ist, nur bestimmte Schichten seien adressiert worden. Das ist schon interessant – vielleicht kann Trump da ja etwas machen. Das wäre ja mal was… Aber ich hoffe lieber nicht so sehr, ich glaube, dazu bräuchte es schon einen Profi. Den Schuldenberg zu reduzieren, wäre durchaus ein republikanisches Unterfangen, aber es ist so eine Sache. Kann er das? Nur mit Beratern… So geht es weiter. Das Ganze klingt einfach ziemlich an den Haaren herbei gezogen.

Ich blicke wie immer positiv in die Zukunft und kann mir auf diesen Unsinn keinen so großen Reim machen. Wir sind relativ verwöhnt in Deutschland. Ich glaube immer noch, dass Politik von starken Persönlichkeiten gemacht wird und davon sehe ich da bisher keine.

Man muss noch etwas dazu sagen. Man kann es nämlich schon so sehen, dass Trump die ganze Wahl dominiert hat. Er hat eine Behauptung vorgelegt – das System sei schlecht, alles elitär, und wer zu lange im System tätig sei, würde den richtigen Blick verlieren usw. – und diese Behauptung hat die ganze Wahl dominiert. Richtig wäre es gewesen, FÜR etwas gewählt zu werden, so wie Bernie Sanders immerhin für viele neue Projekte stand. Eigentlich hat Obama ja eine Menge Projekte hinterlassen, die Immigranten einzubürgern, den Schuldenberg zu reduzieren, den IS besiegen, den Syrien-Konflikt beenden (und damit den eigentlich großartigen arabischen Frühling endlich nicht mehr wüten lassen, aber auch dessen Konsequenzen weiter begleiten, wie in Ägypten und in Libyen), die Gesundheitsreform weiter begleiten und ergänzen, einen neuen Richter einsetzen, der fair und ausgleichend wirkt – und die Rivalität zwischen den Parteien beilegen und eine echte Überparteilichkeit ermöglichen, so wie Obama es immer erträumt hatte. Die Wirtschaft sollte man sicher noch weiter stabilisieren, anstatt die vielen guten Impulse weg zu diskutieren. Für viele dieser Dinge hätte man im Wahlkampf eintreten können – insbesondere nachdem Obama fast alle Themen, die es überhaupt gibt, irgendwie angegriffen hatte und angegangen war.

FÜR etwas hat sich Hillary kaum wählen lassen, sie hat eine lange Wahl GEGEN Trump daraus gemacht, der also die Wahl entscheidend bestimmt hat. Aber wer das tut, gewinnt eben auch. Die Amerikaner wollen richtige Macher, die erstmal in der Wahl zeigen, wie sie Strippen ziehen und dastehen, wie sie Erfolge erzielen, wie sie kommunizieren. „An election reveals who you are“, meinte Michelle Obama mal, tja und Hillary Clinton…

Noch etwas. Man kann Hillary ja mögen, weil man viel von Bill Clinton hielt. Und es ist schon toll, denn eigentlich gab es noch nie eine so eigenwillige First Lady, die so politisch und so engagiert war, dass sie Präsidentin werden wollte. Da gab es viele „Firsts“. Aber ich fand immer, dass Hillary auf eine Art schon eine bessere Hausfrau war. Sie war nie Politikerin, sondern nur Anwältin, dann First Lady von Arkansas, dann First Lady, sie hatte keine eigene Karriere, sie hing immer an ihrem Mann. Sie ist heute 70 und ihre eigene Karriere begann im Grunde erst vor 15 Jahren als Senatorin, dann als Außenministerin. Damals wollte sie auch schon Präsidentin werden, mit dem Argument, sie würde ja alle kennen und würde sich in der Politik auskennen. Das hat ihr damals niemand abgenommen. Vor diesem Hintergrund hat es Trump geschafft, sie als „Teil des Systems“ darzustellen – das hat sie selbst einfach geglaubt und konnte es nicht widerlegen, obwohl es natürlich einigermaßen an den Haaren herbei gezogen ist. Es war schon eine merkwürdige Wahl und das dürfte auch die Erklärung für ihre Unbeliebtheit sein.

Man sollte das alles mit ein bisschen Humor nehmen. Es wird schon wieder…

https://youtu.be/_uLP1QYCgjE

Wie ich über die US-Wahl denke

Ich sehe alles ganz anders. Ich habe mir das eine Weile überlegt und ich finde, man kann einige Entwicklungen von außen betrachten und eine andere Sichtweise zu ihnen einnehmen. Zu zwei Dingen möchte ich etwas sagen, das eine ist eine Meinung zur Hillary-Kampagne, die sich auf die Fahne geschrieben hat, Donald Trump eben einfach als Idioten darzustellen. Das andere, was ich sagen will, ist, warum Hillary Clinton meiner Meinung nach auf jeden Fall gewinnt.

Meiner Meinung nach stand Hillary Clinton irgendwann vor der Frage, wie sie mit Trump umgehen soll. Sie hat sich einfach den Medien angeschlossen und angefangen, furchtbar auf Trump herum zu hacken. Sie sagt, die Wahl ist nicht unbedingt eine Wahl für sie, sondern eine Wahl gegen ihn. Das finde ich erstmal relativ unvernünftig, weil es schon eine Wahl für sie sein sollte – und weil Wahlen nun einmal eigentlich Wahlen zwischen zwei Personen sind. Das fand ich nicht unbedingt richtig. Jedenfalls wurde von der Hillary-Kampagne Trump einfach als Idiot dargestellt. Erstmal ist er nun einmal Geschäftsmann und ein sehr erfolgreicher, er kennt sich in der Politik aus und hat schon auch den großen Wandel versprochen – und würde sicher frischen Wind ins Weiße Haus bringen, neue Ideen, neue Erfahrungen, neue Persönlichkeiten. Die Fragen, die er diskutiert, sind durchaus die Fragen unserer Zeit – die Immigration beispielsweise und der Schuldenberg der USA. Ein Idiot ist er eigentlich nicht. Jedes Detail an ihm, das unperfekt war, und für Manager wohl nicht so untypisch sein dürfte, wurde verwertet und ihm entgegen gehalten. Dass er ein Frauenfeind sein soll, ist so eine „Enthüllung“, die etwas albern ist. Er hat genauso Frauen eingestellt, hat eine Ehe, mehrere Töchter, die fühlen sich alle furchtbar gut behandelt. Es wurde einfach unter den Tisch gekehrt, dass er in der Vergangenheit oft positiv über starke Frauen gesprochen hat und nie aufgehört hat, zu betonen, wie wichtig ihm so etwas ist. Ich versuche einfach, zu verdeutlichen, was die Hillary Clinton-Kampagne getan und gewollt hat und dass diese Idee um die ganze Welt gegangen ist. Selbst unsere Medien verunglimpfen Donald Trump, schreiben „Schock!“ und greifen ihn offen an, angeblich würde er so viel Angriffsfläche bieten. Die Clinton-Kampagne wollte es nun einmal so, das war die Strategie, aber es ist einfach nur eine Strategie, um eine Wahl zu gewinnen. Was, wenn er gewinnt und am Ende ein sehr guter Präsident wird? Dann stehen die Demokraten mit einer „Fehleinschätzung“ da und haben auf tiefstem Niveau beleidigt und angegriffen. Das muss man sich mal vorstellen.

Ich glaube im Übrigen, zweitens, nicht, dass Hillary Clinton verliert. Für mich hat Barack Obama einfach eine außergewöhnliche Präsidentschaft verlebt und seine Reformen und neuen Ansätze halten nur, wenn jetzt ein demokratischer Präsident folgt, der das Ganze noch einmal fortsetzt. Ich glaube, das ist die Chance, die Hillary Clinton gesehen hat und deswegen probiert sie es überhaupt noch einmal. Sie kann in riesengroße Fußstapfen treten und Reformen fortführen und begleiten, ohne eigene anstoßen zu müssen. Die Amerikaner waren schon extrem stolz – vielleicht 90% – endlich einen Schwarzen als Präsidenten zu haben. Und der war ein Profi, der viel reformiert hat und einfach neue Wege ausprobiert hat. Der kam eben aus der Zeit der 60er und 70er, da hat sich seine Philosophie geformt, seine Theorien, der wollte richtig überparteilich Politik machen. Ich kann sogar weiter gehen und behaupten, dass Clinton gewinnen kann, weil Trump auf seine Art eben kein endlos starker Kandidat war. McCain oder Romney waren richtige politische Profis. Trump hat auf seine Stärken gespielt, aber erfahren in der Politik ist er eben nicht. Obama war immerhin Senator und davor State Senator und schon sein Leben lang in der Politik. Und Obama war eben ein Naturtalent, der charismatisch Reden halten konnte, Debatten gewinnen konnte, das Schwarzsein „überspielen“ konnte, mit Fachkenntnis aber und mit Leistung. Ich glaube, die Amerikaner wollen im Grunde an Obama anknüpfen und das alles nochmal vier Jahre wirken lassen, bevor wieder ein Republikaner regiert und deswegen haben sie einen Kandidaten vorgeschlagen, den man schlagen kann. Selbst Hillary kann das, denn für viele ist es unverständlich, wie eine First Lady Präsidentin werden kann. Ich verstehe es ja selbst kaum, eigentlich ist es unwahrscheinlich, jemand so begabten und so leistungsfähigen kennen zu lernen, dann ein Paar, das schon einen Präsidenten hervor gebracht hat… Also, es ist wirklich eine merkwürdige Geschichte dieses Mal; das sind meine Gedanken dazu.

Das Neueste

Ich habe seit dem letzten Mal nicht so viel zu erzählen. Ein Freund kommt zu Besuch, die ersten Tage an der Hochschule liegen hinter mir. Ich habe teilweise nicht so gut geschlafen und bin durcheinander. Ich weiß auch gar nicht so richtig, was ich eigentlich schreiben soll. Ich dachte, ich nehme mir von der Kirche mal eine Weile Auszeit, dann gehe ich eben irgendwann wieder mehr hin. Gerade verbringe ich den Vormittag lieber anders, den ich sonst im Gottesdienst verbringen würde und kann mich ganz auf meine Wochen konzentrieren.

Die Aufgaben an der Hochschule bisher sind überraschend. Ich habe sehr zurückhaltend Kurse gewählt, weil ich erst reinkommen muss. Ich kann mich noch gut an die letzten Monate im Design-Studium erinnern, jedenfalls bilde ich mir das ein und knüpfe irgendwie daran an. Ich kann noch InDesign bedienen, auch, wenn ich es eben wieder üben muss. Ich habe noch immer einen Blick für Typographie und Gestaltung, für das Komponieren und die Sorgfalt, der ist mir nicht verloren gegangen. Die Arbeitsweise ist sicher ungewohnt. Die Leute reden nicht so selbstbewusst daher, alles ist mehr auf 20jährige gemünzt, die eben diesen neuen Lebensabschnitt wagen. Zu mir sind alle sehr nett. Ich habe niemandem erzählt, wie alt ich bin. Ich werde einfach wie ein Kommilitone behandelt.

Nebenbei denke ich über den neuen Job nach. Ich sitze also an der Kasse und habe erstmal unterschätzt, dass man sich schon dauernd konzentrieren muss und dauernd ein paar Fehler gemacht. Aber im Ergebnis war wohl alles ganz in Ordnung, die Kasse war ausgeglichen und niemand hat sich beklagt. Aber ich muss immer noch viel fragen.

War es das? Ich habe gerade einem Freund erzählt, was für Jahre wir so hinter uns haben. Ich habe nochmal von Anfang an erzählt, wie alles angefangen hat, dass wir mehr miteinander geredet haben, wie viel Zeit sich alle für meine Schwester genommen haben. Dass wir also Familie einfach einen Weg zu gehen haben. Meine Eltern haben sich verändert. Meine Mutter sagt immer, Papa sei anders als früher. Mag sein, aber das Gleiche trifft auch auf sie zu. Sie haben einen Riesenschritt getan im Alter und haben einfach viel an sich gearbeitet. Das haben sie wohl für ihre Kinder getan – ich wusste gar nicht, dass Menschen sich so sehr ändern können. Dass sie das können, ist wohl ein Teil ihrer Lebensgeschichte, dass sie nicht wussten, wie sie noch sein können, dass sie ihre Offenheit und Aufgeschlossenheit bewahrt haben. Ob sich meine Schwester jemals ändern wird? Um sie herum hat sich eigentlich alles verändert, jeder geht so seiner Wege und hat einen Schritt getan und dabei so viel Rücksicht wie möglich genommen.

Was soll ich hier denn noch schreiben… Ich versuche immer noch, an der TU eine andere Lösung zu erreichen. Aber mir dämmert so langsam, dass ich mich da vielleicht nochmal verrannt habe und es schon längst zu spät ist. Das ist das, was alle sagen. Jetzt habe ich diese besondere Zeit hinter mir, in der ich so viele Ideen hatte – und ich hatte das Gefühl, dass sich meine Psyche verändert. Trotzdem habe ich keinen neuen Anfang gefunden und bin jetzt wieder am Fachbereich Gestaltung an der Hochschule hier in Darmstadt.

Aber eine Zeit in meiner Familie ist vorbei gegangen und ich versuche schon, alles gleichzeitig zu sehen. Die Unruhe ist wieder verschwunden. Jeder hat einen guten Weg gefunden – Gestaltung wäre für mich auch ein „guter“ Weg, nur frage ich mich gerade, ob es der richtige ist; ich frage mich auch, ob es der schwerste ist, denn schwer ist nicht so schlimm, so lange es machbar ist und gut tut – und jeder geht seiner Wege. Es gab viele Gespräche. Im Verhältnis reden meine Eltern nicht so viel, aber selbst das haben sie relativiert und im Grunde genommen dürfen und können wir mittlerweile über alles reden, das ansteht und anliegt und das uns beschäftigt. Vieles ist geklärt. Ordnung herrscht in der Finanzierung. Meine Eltern haben ein abbezahltes Haus, das wir irgendwann erben werden. Meine Eltern haben ihre „Rente“ eben auch so begonnen, mit viel Zeit für die Familie, mit viel Selbstfindung, diese Phasen gingen jahrelang so. Irgendwann muss auch mal Schluss sein. Da lebt jeder einfach und lebt so für sich. Und das ist auch gut so.

Ich gehe heute wohl noch in Inferno. Bin schon gespannt.