Eine neue Computer-Generation

Ich bin ein bisschen in Schreiblaune. Es gibt eine neue Generation von Computern – seit ein paar Jahren. Sie zeichnet sich aus durch Retina-Bildschirme, SSD-Festplatten, USB 3, Gigabit-Ethernet, WiFi ac, Touchscreens – und durch neue Tastaturen und Mäuse. Das ist einfach ganz entscheidend, wenn man verstehen will, was derzeit bei Computern passiert und was die Zukunft bringen könnte. Kurz gesagt war das iPhone und iPad eine Art früher Vorreiter dieser neuen Generation; wer sich dafür interessiert, versteht das schon, ich erkläre es aber auch gleich nochmal. Das MacBook aus dem Video unten ist das wohl sichtbarste und aktuellste Beispiel aus diesem Bereich, es ist einfach eine völlig neue Art von Computern. Das ist das, was ich sagen will: Es gibt völlig neue Computer, sie verändern sich gerade und sie werden sich auch noch in den nächsten Jahren verändern, so lange sich die Veränderungen auswirken. Beispielsweise gehen Computer in Zukunft einfach an, wenn ich auf den Knopf zum Anschalten drücke, anstatt lange zu starten – die neuen Festplatten sind zehnmal so schnell.

Es gibt also eine neue Sammlung von Komponenten, die zusammen eigentlich eine neue Generation ergeben. Klassische Paradigmen wie Festplatten aus mechanischen Teilen, Bildschirme mit eigentlich sehr geringer Punktdichte (vom Drucken kennt man die 300 dpi, beim Bildschirm waren es vergleichsweise bisher nur 72 ppi, und es sind jeweils Punkte), langsame Anschlüsse, all das gibt es eigentlich nicht mehr. Das begann vor etwa 10 Jahren – damals fielen die Preise dieser Komponenten. Bemerkenswerterweise fielen die Preise gleich so sehr, dass man sie gemeinsam in ein Produkt bauen konnte und Apple veröffentlichte das iPhone (mit SSD-Festplatte, ohne Anschlüsse, mit schnellem Funk und bald mit Retina-Bildschirm). Schrittweise kamen die neuen Teile erst in Tablets, später dann in herkömmliche Computer. Auch Wearables verfügen über die neuen Komponenten und sind deswegen so bemerkenswert.
In einigen Jahren wird es nur noch solche Computer geben. Es stimmt, dass etwa Apple den Umstieg so einfach wie möglich macht, mein aktueller iMac ist zwar noch Teil der „alten Generation“, aber er startet auch schnell, der Bildschirm ist wirklich brillant und reflektiert wenig, die Anschlüsse brauche ich kaum und er hat kein optisches Laufwerk.

Zuletzt muss man sagen, dass Fernseher diese Entwicklungen einfach begleitet haben. Nachdem bei Computern die neuen Flachbildschirme heraus gekommen sind, wurde die Technik eben auf Fernseher übertragen – so fielen rasch die Preise und die Bildschirme konnten immer größer werden. Das HD-Fernsehen ist ein Beispiel für einen Neuanfang und einen großen Schritt bezüglich neuer Technologie, jeder, der einen HD-Fernseher hat, weiß das.

 

Gear VR – Neue Technik

So in etwa heißt eine neue Technik, die gerade auf den Markt kommt. Ich war sehr stolz, als ich erfahren habe, dass meine Mutter jetzt weiß, was ein Wearable ist, das hat sie mir erzählt. Sie hat über einen Messestand geschrieben, an dem auch Wearables gezeigt wurden und so hat sie davon erfahren. Sie ist immer neugierig und lernt neues schnell. Ich habe dann noch ein paar Sachen dazu gesagt, und seither weiß ich, dass sie voll auf dem Laufenden ist.

Es gibt wieder etwas neues, diesmal aber nicht von Apple: Das Gear VR, oder Occulus Rift, wenn es direkt von der Firma Occulus kommt. Die Geschichte ist eigentlich ganz interessant, Facebook hat die Firma Occulus vor ein paar Jahren gekauft und die Technik marktfähig gemacht. Seither reißen sich viele Unternehmen darum und es ist jedenfalls schonmal „in“, ein kleiner Hype darum ist entstanden. Man setzt sich eine moderne „Brille“ auf – so ein klobiges Ding eben – und hat schon den kleinen Bildschirm mit der hohen Auflösung vor sich, der beide Augen separat bedient. Das Ganze gab es in den 90er Jahren auch schon, aber diesmal haben wir das Zeitalter viel schnellerer Computer und die Leute sind etwas offener für „Geräte“ geworden, für die vielen kleinen Geräte rund um den Computer. So ein Smartphone oder ein Tablet ist ja auch ein Accessoire, und so ist so eine Gear-Brille auch gemeint.

Facebook versucht, damit Geld zu verdienen, aber generell auch einfach innovativ zu sein und etwas neues auszuprobieren. Diesmal gibt der Markt der Technik angeblich die Chance zum Durchbruch. Was ist das Problem? Der Computer muss schon sehr schnell sein. Per Funk oder Kabel ist die Brille nämlich mit dem PC verbunden und braucht seine Rechenpower, damit überhaupt etwas passiert, viele PCs sind dafür viel zu langsam. (Die Grafikkarte muss auch stimmen.) Hinzu kommt, dass es nur ein kleines Angebot an Spielen und Programmen gibt. Neben Videospielen soll man auch sehr realistisch in andere Welten – wie bspw. ein Flüchtlings-Camp – hinein versetzt werden.

Sind die Leute wirklich bereit für so etwas? Für Neuerungen ist man ja bekannterweise offen, andere neue Technik wurde auch angenommen, aber hier ist es so eine Sache. Will man, dass Videospiele so werden? Erschließt sich da tatsächlich etwas neues? Will man so Informationen vermittelt bekommen? Letztlich sitzt man relativ verkrümmt am Schreibtisch und bewegt den Kopf, um sich zu orientieren. Außerdem muss man eben richtig die Hände benutzen, entsprechend realer Bewegungen, damit sich die Hände im Spiel bewegen usw. Wollen Leute so etwas jetzt, was sie vor 10 oder 20 Jahren strikt abgelehnt haben? Andererseits kramt die ganze Industrie in alten Schubladen, Tablets sind auch voller Technik, die es schon lange gegeben hat, aber die nie richtig marktreif wurde.

Das ist die große Frage, wie die Verbraucher reagieren und wie man herausfindet, ob ein Massenphänomen daraus wird. Oder wird es eine Art große Nische mit Coolness-Faktor? Immerhin ist es mal etwas anderes, hat nicht jeder, ist neu und macht als Ausnahme bestimmt mal Spaß. Der Computerspiele-Markt ist einer der größten Märkte der Welt, was Unterhaltung angeht, also gibt es auch einiges Geld zu verdienen, auch, wenn er genauso scheu und verschlossen sein kann, aber taktisch ist es sicher ganz richtig, da anzusetzen, strategisch ist das sicher ganz vernünftig.

Ich weiß also nicht, welche Chancen man dieser Idee wirklich einräumen sollte. Ich würde es sicher mal ganz gerne ausprobieren, geht aber zur Zeit nicht, aus verschiedenen Gründen. Manche Leute setzen aber darauf und glauben, dass viele Chancen darin liegen, etwas neues anzupacken und ein neues Post-PC-Device zu schaffen…

Apple – Der Stand der Dinge

Wie immer lässt meine Betreffs-Zeile nichts zu wünschen übrig. Ich dachte, ich schreibe mal über den Stand der Dinge bei Apple. Warum kann ich das überhaupt beurteilen? Die Apple-Sachen sind nach wie vor ein Hobby, auch wenn sich natürlich alles verändert hat, auch die Art und Weise der Beschäftigung. Durch das WI-Studium habe ich irgendwann einen anderen Blick auf das Unternehmen entwickelt und mal mehr ökonomische Sichtweisen eingenommen. Früher, ganz früher, war ich einfach Fan und Interessierter und habe mich in der Freizeit viel damit beschäftigt. Ich verfolge das Geschehen immer noch und, wie bei allen Dingen, bei denen einfach so viel Zeit vergangen ist, gibt es einige Linien, die sich immer wieder aufnehmen und verfolgen lassen. Ich dachte, dieses Mal schreibe ich darüber, worum es zur Zeit geht und was ansteht. Letzten Endes kommen einige neue Themen auf, es gibt viele „Gerüchte“, viele offene Fragen, und mehr und mehr ist ersichtlich, wie groß, reich und einflussreich das Unternehmen geworden ist.

Das Ganze – was den Einfluss angeht – beginnt schon dabei, wie viele Garantien Apple jetzt einlösen muss, das ist natürlich ein riesiger Support-Aufwand, den es so früher gar nicht gegeben hat. Im Übrigen steht Apple aber immer wieder im Mittelpunkt der Debatten, Donald Trump greift Apple offen an und fragt „was glauben sie eigentlich, wer sie sind“, es gibt einen Streit FBI-vs.-Apple und wenn Apple heute Special Events abhält, oder offene Briefe an die Kunden schreibt, geistert es gleich durch die Nachrichten und kommt teilweise auch im Fernsehen. Das war früher alles anders… Als ich mit 15 mit Apple-Sachen zu tun hatte, war es eine kleine Nische und niemand wusste so richtig, was es damit auf sich hatte. Es hat einfach Spaß gemacht, denen zuzusehen, weil die Qualität der Produkte und des Designs und der Technik eigentlich recht hoch war und weil da ein Unternehmen tatsächlich gegen den Status Quo rebellierte und einfach Erfindungen machte; Erfindungen, die die Zukunft prägen sollten, aber das kam erst mit der Zeit. Früher gab es auch schon Keynotes. Generell hat Apple es sich auf die Fahne geschrieben, Vieles von der Firmenphilosophie und der -identität beizubehalten – anstatt sich zu ändern, wurden einfach die Mengen erweitert, ein neuer Support eingerichtet, Retail Stores (mit vielen Zwecken) erschaffen usw., vieles im Unternehmen sollte sich nicht ändern und wurde so belassen, wie es ist. Das geschah einfach in dem Glauben, das vieles schon immer gut und richtig war, auch wenn das Unternehmen klein und die Aussichten nicht immer rosig waren.

Seither ist eine Menge Wasser den Main heruntergeflossen… Seither hat Apple die Welt erobert, sie sind ausgezogen und haben wenig ein Stück weit die Welt verändert, ihren Abdruck in der Wirklichkeit und der Geschichte hinterlassen. So sieht Apple sich jedenfalls, als Firma der Tüftler und Erfinder. Apple ist aber auch reich geworden. Das ist natürlich so eine Sache, jedenfalls gab es immer das Ziel, eine stabile Firma aufzubauen, die einfach Geld verdient, mit Erfolg müsste man auch Geld verdienen und die Rechnungen bezahlen können, so das ewige Credo. Das ging dann irgendwann auch. Dem steht allerdings die Tatsache gegenüber, dass die nächste Wirtschaftskrise bestimmt kommt, dann wird ein Teil des Reichtums als Sicherheit gesehen und wohl einfach verschwinden, wie bei anderen Konzernen. Das Geld gibt der Firma erstmal Sicherheit und Stabilität und verleiht allem Handeln eine gewisse Nachhaltigkeit.

Das sind heute einige der Apple-Fragen – über Stabilität und unternehmerisches Handeln, über die Geschichte und über die Frage, was am Ende als Erbe übrig bleibt, als großes Andenken. Und natürlich fragt man sich oft genug, was die alltägliche Praxis und Wirklichkeit ist. Letztlich müssen dauernd neue Produkte vorgestellt werden, weil Apple sonst nicht mit anderen Unternehmen mitkommt, Technik verändert sich dauernd, einmal im Jahr etwas neues vorzustellen, macht da schon Sinn und ist das „Mindeste, was man tun kann“, um immer aktuell zu bleiben und andererseits die Leute nicht mit Neuheiten zu überrennen. Eine Weile lang ist das, was ich habe, immer aktuell und das neueste, was es zur Zeit gibt.

Andere Apple-Fragen sind eben auch interessant. Bei anderen Fragen geht es u.a. darum, was die Zukunft bringt. Ist da noch eine große Revolution offen? Kommt ein Auto oder ein Fernseher und lässt sich so etwas erfinden? Ich kann mal einige Gedanken dazu äußern, warum beide Ideen sehr spannend wären und gut zu Apple passen würden.

Auf einem Auto würde man einfach Mac OS X installieren. Das muss man sich mal vorstellen. Ein neues Elektro-Auto kommt schließlich mit einer Menge Elektronik und niemand weiß so richtig, was ein Elektro-Auto ist. So ein Auto könnte man mit hunderten kleiner Sensoren versehen und dann Mac OS X installieren, ein modernes, dann eben für das Auto angepasstes Betriebssystem, mit einem vollwertigen Computer, der alle Daten verarbeitet, einsortiert und aufbereitet. Das Auto könnte das sicherste der Welt sein. Autos wie der i3 von BMW sind schließlich auch Neuerfindungen, richtig neu konzipierte Autos, mit neuen Gedanken und Einfällen, auch wenn, leider Gottes, auch mit dem Preis gespielt wird, da gibt es bisher wenig Innovationen. Ein neues Auto könnte ein Schlüssel für die Zukunft sein. Was Autos an „moderner Technik“, digitaler Computer-Technik, fehlt, könnte Apple gut mitbringen und damit ganz unglaubliche neue Autos entwerfen.

Ähnliches gilt für den Fernseher. Apple könnte neue TVs bauen. Man müsste eben iOS installieren, oder eine Variante davon, und einen echten Computer in den TV einbauen, wie im Apple TV bereits vorhanden. Das Ganze ist so reizvoll, weil sich noch einmal grundsätzlich diskutieren ließe, wozu ein Fernseher eigentlich da ist – letztlich bietet er ja eigentlich auch ein Retrospektiv-Kino. Im Grunde kann man Fernseher inhaltlich nach drei Aspekten aufschlüsseln: Erstens bietet das Fernsehen TV-Shows, also Shows wie „Wetten dass…“, die man gerne live sieht, während die Nachbarn auch zuschauen und man sich am nächsten Tag darüber unterhalten kann. Dann bietet das Fernsehen Serien und Fernseh-Filme, vor allem sind das relativ neue Inhalte, die dann auch zeitgemäß aussehen, heute beispielsweise Smartphones und Tablets enthalten, Wiederholungen von früher gibt es nur selten. Im Übrigen tut das Fernsehen etwas ganz besonderes und zeigt Kinofilme, aber auch alte Filme – aus dem ganzen 20. Jahrhundert. Das Fernsehen ist wie ein Retrospektiv-Kino, fast ein besseres Filmmuseum, denn es laufen alte Filme von Chaplin oder Eisenstein, von Godard und Truffaut, die ersten Filme von Scorsesee oder alte Filme von Rainer Werner Fassbinder, von Werner Herzog usw. Das spannende ist, dass noch nie jemand eine moderne Software entworfen hat, mit einer tollen Fernsehzeitschrift und den aufregenden neuen Funktionen, die das Fernsehen heute eigentlich bietet. Es stimmt, dass angeblich eine Art vierte Kategorie dazu kommt, die es abgewandelt schon immer gegeben hat, nämlich die On-Demand-Inhalte, wie früher in einer Videothek, heute auch mit Serien.

Aber die Leute sehen gerne fern. Das ist etwas, was man als normaler Mensch, wenn man darüber nachdenkt, gut nachvollziehen kann. Eigentlich sieht man einfach gerne fern, man mag es, dass Inhalte so aufbereitet sind – Fernsehen bedeutet letztlich, dass auf jeden Tag, auf die Uhrzeit, den Wochentag, die Jahreszeit, den Monat, den Feiertag, den Abend, das besondere Weltereignis eingegangen wird. Es werden besondere Filme herausgesucht, zum besonderen Anlass, es gibt Themen-Tage und beim Tod großer Künstler gibt es noch einmal deren Filme oder Filme über sie in der Retrospektive, das alles kann das Fernsehen. Eine moderne Software könnte dabei viel mehr begleiten, man könnte zwischen Sendern blättern, könnte den On-Demand-Teil irgendwie eleganter integrieren und man könnte eine richtige digitale Fernsehzeitschrift einrichten. Mit der App „On Air“ habe ich schon eine Zeitschrift auf dem iPad, die ihre Vorteile hat: Informationen zu den Schauspielern, Film-Trailer, Alarme usw. So etwas ist sicher ausbaufähig.

So träumt man eine Weile vor sich her und erzählt ein wenig die Geschichte unserer Zeit. Apple hat viele Möglichkeiten, zu expandieren und sich umzutun und auch noch einmal etwas neues zu versuchen. Steve Jobs ist verschwunden und damit verließ eine charismatische und aufregende und supermoderne Persönlichkeit die Szenerien unserer Zeit. Er hinterlässt einen ungewöhnlichen Eindruck auf der Erde  -irgendwo in Kalifornien gibt es ein Unternehmen, das nur gute Menschen einstellt, nur Persönlichkeiten, nur die besten, das offen für Ideen ist, Kreativität glorifiziert und das von sich behaupten kann, tatsächlich eigene Patente zu halten, Erfindungen gemacht zu haben und am Leben anderer Menschen in besonderer Weise teil zu nehmen.

Papst Franziskus – der ganz andere Papst

Ich habe einen eigenen Blickwinkel auf den derzeitigen Papst, Papst Franziskus. Ich finde immer, er ist so sehr der ganz andere Papst. Ich glaube manchmal, dass ist, was er gerne wäre und er gibt sich viel Mühe, auszuscheren und Dinge einfach mal anders anzugehen. Begonnen hat das sicher schon am ersten Tag, als er seinen Namen wählte, den noch nie ein Papst gewählt hat und den es jetzt in fast allen Sprachen der Welt gibt, in Frankreich ist er François, in England Francis, hier Franziskus usw. Einige Highlights: Papst Franziskus ist der erste Papst der Geschichte, der vor dem US-Kongress gesprochen hat, erstens, dann ist er der erste Papst, der offen als Umweltschützer auftritt, zweitens, dann ist er der erste Papst, der sich mit dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche getroffen hat, drittens, der Name käme, klein aber bedeutsam, auf den vierten Platz. Diese Liste ist in Wahrheit noch ein gutes Stück länger, aber das kann man schon den Nachrichten entnehmen, wenn man ein wenig mitliest.

Kann man die Kirche grundsätzlich erneuern? Die Kirche muss dauernd erneuert werden, mahnt der Papst, das Leben unterliegt einfach einer ständigen Veränderung und überall gibt es Möglichkeiten, Neues anzustoßen. Andere wichtige Fragen sind der Umgang mit anderen Religionen, insbesondere dem Islam, aber auch einfach mit den Protestanten. Dann ist fraglich, wie sehr sich ein Papst in die Politik einmischen darf. Historisch gesehen hat der Papst ja auch ein politisches Amt, der immer wieder an der europäischen Geschichte teilgenommen und eingegriffen hat – daran, dass Päpste eigentlich sehr politisch sind, hat sich jedenfalls nichts ändert.

In den Nachrichten muss man nicht lange lesen, um dort auf einiges Neues zu stoßen, das geschehen ist – das Treffen mit dem Staatsführer des Irans, die Bereitschaft, mit Protestanten zu diskutieren und auf deren Messen offener zuzugehen. Das offene Diskutieren über Homosexuelle und über Abtreibung, ist dann noch zu nennen. In der europäischen Flüchtlingsfrage hat es sich der Papst nicht nehmen lassen, die Länder an ihre moralische Verantwortung zu erinnern und klargestellt, dass es in der Menschheitsgeschichte oft Flüchtlingsbewegungen gegeben hat, die erste ist es jedenfalls keinesfalls.

Shows scheint der Papst sehr zu mögen und nicht zu scheuen, anders als mancher Vorgänger. Er tritt immer auf, wie wenn er in den USA das Papamobil gegen einen einfachen Fiat eintauscht. Dann ist er eben noch ein richtiger Boss, vom ersten Tag an, galt es, die Vatikanbank einer Reform zu unterziehen. Sollte es jemals Korruption gegen haben, sollte damit nun ein Ende sein. Im Übrigen galt es vor allem, künftig rationeller zu arbeiten, nicht mehr so viel Schlendrian zu betreiben.

Vom ersten Tag an, behauptete Papst Franziskus, einen besonderen Einschnitt wagen zu können, und das Amt und die Kirche einen Schritt voran zu bringen. Meine Mutter mochte es, als er erstmal das Publikum begrüßt hat mit „Buona Sera“ und alle um ein Gebet für ihn gebeten hat – da saßen auch wir vorm Fernseher und haben live mitangesehen, was so vielen Menschen so viel bedeutet hat. Kann man viel verändern? Ist er der Gorbatschow der Kirche, der die Erneuerung wagt und auch einfach einen bodenständigen, klar durchdachten Blick auf die Welt und das Leben und den Menschen hat? Jedenfalls ist bereits viel geschehen – mit etwas Interesse findet man in der Zeitung, in den Abendnachrichten und im Internet viele Informationen über die neuen Ideen und die beispiellosen Handlungen des neuen Papstes. Es ist sogar bekannt, dass er ein eifriger iPad-Nutzer ist und den neuen Apple-Chef zu einer Kurzaudienz empfangen hat. Es ist auch bekannt, dass er viel von Angela Merkel hält, Barack Obama schätzt er wohl eher als schwarzen Machtmenschen ein, der viel Einfluss an sich gezogen hat, um sein Amt auszuüben. Der Papst reist derzeit durch Mexiko und ist dort absolut in der Lage, die politische Situation zu kommentieren und auch dort gegen Korruption zu wettern und zu hoffen, dass das Land einen Schritt vorankommt.

Papst Benedikt XVI. war nun einmal einfach Josef. Josef, der gearbeitet und gebetet hat, ein Leben lang, und darin Ruhe und Gleichmut gefunden hat. Eigentlich ist das ein gutes Beispiel und während Papst Franziskus immer in das Gespräch mit jedem Menschen treten will, ging Benedikt mit einem bestimmten Beispiel voraus, dem sich gut folgen ließ, und das alle Menschen befolgen konnten, auf der Suche, nach einem guten, oder etwas besseren, Leben. Zusätzlich ist Papst Franziskus noch ein Papst der Armen, der an großem Prunk nicht so sehr interessiert ist. Wo auch immer er kann, zeigt er durch Gesten, dass er ein einfaches Leben schätzt und sich gegen Reichtum eigentlich verwehrt. In den Medien hieß es zu Beginn, seit Franz von Assisi hätte es keinen vergleichbaren Papst gegeben.